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Kulturdimensionen
Was sind Kulturdimensionen?
In der Kulturanthropologie haben WissenschaftlerInnen Kategoriensysteme entwickelt, nach denen weltweit unterschiedliche Wertesysteme eingeordnet werden können. Die drei bekanntesten Forscher auf diesem Gebiet sind Edward T. Hall, Geert Hofstede und Fons Trompenaars. Sie haben kulturelle Unterschiede klassifiziert und sogenannte Kulturdimensionen entwickelt, die erklären, wie es in der Zusammenarbeit mit Menschen aus anderen Kulturkreisen zu Missverständnissen kommen kann. 2004 wurden die Kulturdimensionen durch die GLOBE-Studie ergänzt, die Robert J. House mit einem multikulturellen ForscherInnenteam entwarf.
Die Dimensionen beschreiben jeweils zwei Pole eines Spektrums, in dessen Spannungsfeld menschliche Entscheidungen getroffen werden; beispielsweise wird dem Individualismus der Kollektivismus gegenübergestellt.
Das Konzept der Kulturdimensionen wird in der Wissenschaft oft kritisiert, da es Stereotypenbildung begünstigen kann und von einem starren Kulturbegriff ausgeht. Tatsächlich verändern sich kulturelle Werte im Laufe der Zeit und angesichts von Kulturvermischung, beispielsweise in den urbanen Zentren der westlichen Welt, verwischen die kulturellen Prägungen zunehmend. Auch ist jeder Mensch immer ein Geflecht aus ganz verschiedenen kulturellen Zugehörigkeiten. Daher sollte man im Auge behalten, dass es sich hier nur um Konstrukte handelt, die, selbst wenn sie einen wahren Kern besitzen, immer nur eine Tendenz und nie die Realität ausdrücken können.
Mit Kulturdimensionen erfasst man nicht das tatsächliche Verhalten einzelner, sondern positiv oder negativ sanktionierte gesellschaftliche Werte. Diese verändern sich meistens sehr viel langsamer als das reale Verhalten, das relativ schnell an aktuelle Gegebenheiten angepasst werden kann. Menschen neigen gerade in Konfliktsituationen dazu, sich gemäß ihren jeweiligen kulturellen Prägungen und Wertvorstellungen zu verhalten.
In der Kulturanthropologie haben WissenschaftlerInnen Kategoriensysteme entwickelt, nach denen weltweit unterschiedliche Wertesysteme eingeordnet werden können. Die drei bekanntesten Forscher auf diesem Gebiet sind Edward T. Hall, Geert Hofstede und Fons Trompenaars. Sie haben kulturelle Unterschiede klassifiziert und sogenannte Kulturdimensionen entwickelt, die erklären, wie es in der Zusammenarbeit mit Menschen aus anderen Kulturkreisen zu Missverständnissen kommen kann. 2004 wurden die Kulturdimensionen durch die GLOBE-Studie ergänzt, die Robert J. House mit einem multikulturellen ForscherInnenteam entwarf.
Die Dimensionen beschreiben jeweils zwei Pole eines Spektrums, in dessen Spannungsfeld menschliche Entscheidungen getroffen werden; beispielsweise wird dem Individualismus der Kollektivismus gegenübergestellt.
Das Konzept der Kulturdimensionen wird in der Wissenschaft oft kritisiert, da es Stereotypenbildung begünstigen kann und von einem starren Kulturbegriff ausgeht. Tatsächlich verändern sich kulturelle Werte im Laufe der Zeit und angesichts von Kulturvermischung, beispielsweise in den urbanen Zentren der westlichen Welt, verwischen die kulturellen Prägungen zunehmend. Auch ist jeder Mensch immer ein Geflecht aus ganz verschiedenen kulturellen Zugehörigkeiten. Daher sollte man im Auge behalten, dass es sich hier nur um Konstrukte handelt, die, selbst wenn sie einen wahren Kern besitzen, immer nur eine Tendenz und nie die Realität ausdrücken können.
Mit Kulturdimensionen erfasst man nicht das tatsächliche Verhalten einzelner, sondern positiv oder negativ sanktionierte gesellschaftliche Werte. Diese verändern sich meistens sehr viel langsamer als das reale Verhalten, das relativ schnell an aktuelle Gegebenheiten angepasst werden kann. Menschen neigen gerade in Konfliktsituationen dazu, sich gemäß ihren jeweiligen kulturellen Prägungen und Wertvorstellungen zu verhalten.
Beispiel 1
Beispiel 2
Das Wissen um diese unterschiedlichen Wertehaltungen und Rollenerwartungen kann dazu beitragen, die Bildung von unreflektierten „Vor-Urteilen“ zu verhindern. Nur wenn man weiß, warum Menschen aus anderen Kulturen in bestimmter Weise handeln und kommunizieren, kann man ihr Tun nachvollziehen und angemessen darauf reagieren. Kulturdimensionen sind kein starres Regelwerk. Mit Kulturdimensionen wird ein Grundverständnis von unterschiedlichen kulturellen Werten vermittelt.
So verstanden können die Kulturdimensionen ein hervorragendes Instrument sein, um eigene kulturelle Wertehaltungen zu ergründen und „fremdes“ Verhalten besser zu erkennen, zu verstehen und zu erklären. (Siehe auch: Berninghausen, 2012)
So verstanden können die Kulturdimensionen ein hervorragendes Instrument sein, um eigene kulturelle Wertehaltungen zu ergründen und „fremdes“ Verhalten besser zu erkennen, zu verstehen und zu erklären. (Siehe auch: Berninghausen, 2012)